2021 Body of Land
Body of Land, 2021
Die Dimension der vertikalen Tiefe einer Landschaft bildet den Ausgangspunkt für diese Arbeit. Mundlöcher, wie die Stolleneingänge in Bergbaugebieten genannt werden, bilden die Pforten in ein tiefes Inneres. Wie offene Wunden kamen sie mir vor, als ich anfing sie zu suchen und zu erforschen. Ein Gefühl der Empathie gegenüber dieser Landschaft, die offensichtlich verletzt und unverbunden zurückgelassen wurde, stieg in mir auf. Es formte sich das Bild einer Analogie zwischen der Landschaft und meinem eigenen Leib. BODY OF LAND erzählt von meiner Suche nach Berührungspunkten zwischen menschlicher und nichtmenschlicher Materie, zwischen innerer und äußerer Landschaft, zwischen Mensch und Natur.
»In meinen Arbeiten zeigen sich Versuche, die Pole eines Dualismus, in dem ich zuweilen selbst gefangen bin, miteinander in Verbindung zu bringen, um damit einem vielschichtigen, polydimensionalen Verständnis von Raum und Zeit , Innen und Außen, Natur und Kultur näher zu kommen. Es geht weniger darum, ein Gegenüber zu definieren, als um ein umeinander, ineinander, miteinander als ewigen Prozess anzunehmen und Kontaktpunkte zu schaffen. Während wir auf unseren Umraum wirken, wirkt dieser im gleichen Maße auf uns zurück. Die eigene Existenz wird so zum Teil eines expansiven, materiellen Netzwerks, das sich innerhalb und außerhalb unserer Leibes erstreckt.«
1. Juli 2021, Auszug aus der Rede zur Diplomverteidigung